Heimatverein Dinklar. Weihnachtsmarkt 2018. Kreisheimattag. Umzug_HSG. Tannenbaumfest. Aktivitäten. Heimatstube. Ortsgeschichte. 650 Jahrfeier. Bündnisse. Plattdeutsch. Bildergalerie. 25 Jahre. Interessante Orte. Impressum. Hinweise/Satzung.

Heimatverein Dinklar

An der Kirche 3

31174 Schellerten



POI (Orte von Interesse):

St. Stephanus Kirche, An der Kirche 6

Das Pfarrheim, An der Kirche 4

Die Dinklarer Heimatstube, An der Kirche 3

Die alte Schule, Mühlenstraße 7

Die ehemalige Molkerei, Große Seite 25

Kriegerdenkmal, Thiestraße/Stephanusweg

Die Marienkapelle, Am Kemmer Berg

Die Motte , südlich der St. Stephanus Kirche

Milchbank, gegenüber Große Seite 18



St. Stephanus Kirche
An der Kirche

1733 erfolgte die Grundsteinlegung für diese Kirche. Baumeister war wahrscheinlich Daniel Köppel. Der Rohbau aus Sandstein war 1736 fertig, allerdings hatte der Turm noch kein Dach. Dann ging es aus Geldmangel sehr langsam weiter. Die Weihe der Kirche erfolgte 1742, aber der Innenraum war noch kahl. Sogar der Hochaltar kam erst 1757 in die Kirche. Pastor Fellings war bei Baubeginn zuständig und erlebte die Einweihung. Pastor Wichens organisierte einen großen Teil der Innenausstattung. Die letzte umfangreiche Restaurierung wurde Anfang der 80iger Jahre unter Pfarrer Tenge abgeschlossen. Das Taufbecken unter der Empore stammt noch aus der Vorgängerkirche. Neben dem Eingang zum Turm hängt eine kurze Beschreibung der Kirche und der einzelnen Sehenswürdigkeiten.

Quellen:   1. Pfarrer Tenge: 250 Jahre St. Stephanuskirche zu Dinklar

2. H.Klapprott; A.v. Loeben; G. Mayer; H-G. Schrader:  Unbekanntes entdecken

Kunstinventar der Pfarrkirche St. Stephanus in Dinklar.


Das Pfarrheim
An der Kirche 4

Von der Klosterschule zum Pfarrheim

Unter den Gebäuden, die in der nächsten Umgebung der St. Stephanuskirche in Dinklar liegen, fällt das ehemalige Schulhaus mit dem schmucken Türmchen besonders auf. Es dient nun der Kirchengemeinde als Pfarrheim. Wie es dazu kommen konnte, über seine Entstehung und Geschichte soll hier berichtet werden.

Um 1860 beträgt die Schar der schulpflichtigen Kinder etwa 120. Alle werden in einer Klasse von einem Lehrer unterrichtet. Erstmalig seit der Säkularisation werden Ordensleute gerufen und klösterliche Niederlassungen gebildet.

Hier wird der damalige Dinklarer Pfarrer Hottenrott aktiv. Er bittet die Schwestern in Gieboldehausen um Errichtung einer Niederlassung in Verbindung mit einer Mädchenschule. Aus eigenen Mitteln erwirbt er eine Parzelle des Pfarrgrundstückes als Bauplatz. Er ruft die Gemeindemitglieder zu Spenden und Stiftungen auf, und motiviert damit auch - allen voran - die Hofbesitzerin Fräulein Gertrud Köhler. Unter den Wohltätern finden sich nicht nur die Pfarrer der Nachbargemeinden, sondern ebenso der Bischof und sein Generalvikar, wie ferner die Gräfin Galen, Gräfin Spee, Gräfin Mirbach zu Harff und den Grafen Stolberg auf Söder. Sobald die Finanzierung des Kloster- und Schulbaues gesichert ist, wird der Hofbaumeister Frankenberg mit der Planung beauftragt. Bald danach entsteht in den Jahren 1860 und 1861 der Neubau, sodass die Schulschwestern bereits 1861 den Unterricht für die Mädchen der Gemeinde aufnehmen können.

Mit der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 ziehen düstere Wolken am Horizont der Geschichte für die Katholische Kirche auf. Reichskanzler Otto v. Bismarck ist verärgert über die bisherige großdeutsche Einstellung weiter katholischer Kreise.

Schließlich werden durch das Klostergesetz vom 31.05.1875 alle klösterlichen Niederlassungen im Königreich Preußen aufgehoben und die Tätigkeit von Ordensleuten untersagt. Auf diese Weise kommt es in Dinklar zur Ausweisung der Schulschwestern, die im Herbst 1876 endgültig den Ort ihres segensreichen Wirkens verlassen müssen. Zusammen mit den Ordensangehörigen anderer Wirkungsstätten, insgesamt 27, verlassen sie ihre angestammte Heimat und übersiedeln in die vereinigten Staaten von Amerika.

Inzwischen hat Pfarrer Hottenrott sich in kluger Voraussicht um die Anstellung einer Lehrerin bemüht, sodass der Unterricht keine Unterbrechung erfährt. Sein ganzes Bemühen ist darauf gerichtet, den Charakter einer privaten Mädchenschule zu erhalten.

Darum erklärt er sich bereit, die Schule zwar zu verkaufen, aber den Erlös aus dem Verkauf als Schulstiftung zum Unterhalt einer Lehrerin zur Verfügung zu stellen. Da das Konsistorium dieses Vorhaben missbilligt, tritt er seine Eigentumsrechte an Fräulein Gertrud Köhler ab, die nach schwierigen Verhandlungen das Haus an die Gemeinde Dinklar verkauft. Im Jahre 1906 wird die Mädchenschule aufgelöst und mit der Knabenschule vereinigt.

Mit der Eröffnung der Mittelpunktschule in Ottbergen 1969 wandern alle Klassen bis auf die Grundschule nach Ottbergen ab. Für die in Dinklar verbleibende Grundschule errichtet die zuständige Gemeindeverwaltung in Schellerten an der Breiten Straße ein modernes Schulgebäude, das 1982 seine Einweihung erfährt.

Mit diesem Ereignis verbindet sich für die Gemeinde Schellerten das Problem der weiteren Nutzung der ehemaligen Schulhäuser. So entsteht das Angebot an den Kirchenvorstand zum Erwerb der früheren Mädchenschule. Der Kirchenvorstand erkennt, dass sich hier in der idealen Zuordnung von Kirche und Pfarrhaus eine gute Möglichkeit zur Errichtung eines Pfarrheimes bietet. Gern wird darum das Angebot angenommen. In einer Vereinbarung vom 11.11.1988 zwischen der Kirchengemeinde in Dinklar und der Gemeinde Schellerten wird die Baulast für das Pfarrhaus endgültig abgelöst und durch notariellen Vertrag vom 02.02.1989 das Schulgebäude für die Kirchengemeinde erworben.

Unmittelbar daran anknüpfend beginnt die Planung für den Umbau zum Pfarrheim. Nach Vollendung der Umbauten kann der Generalvikar des Bistums Hildesheim, Prälat Heinrich Schenk am 26.10.1990 die Segnung des Hauses vornehmen.


Heimatstube Dinklar
An der Kirche 3

Das Gebäude wurde 1910 als 3. Schulgebäude des Dorfes erbaut. Das Grundstück stellte der Nachbar Schenkemeyer zur Verfügung. Bereits vor dem Neubau der jetzigen Grundschule wurde die ehemalige Lehrerwohnung anderweitig vermietet. Den ehemaligen Gruppenraum mietete die Pos. Der Klassenraum wurde 1990 dem neugegründeten Heimatverein zur Verfügung gestellt, ebenso der Dachboden. Das Klassenzimmer wurde mit den bereits gesammelten Möbeln, Gebrauchsgegen-ständen und Akten eingerichtet. Auf dem Dachboden wurden landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge verschiedener Handwerker ausgestellt. Nach dem Auszug der Post richtete der Heimatverein dort eine Küche ein. Nach dem Auszug der Mieter stand dem Verein das gesamte Haus zur Verfügung. Umfangreiche Umbauten im Erdgeschoss und die Renovierung beider Etagen und des Treppenhauses ermöglichten die jetzige Nutzung.

Alte Schule
Mühlenstr. 7 (Alte Hausnummer 59)

Ein Schulhaus wird bereits 1705 erwähnt, das in einem schlechten Zustand ist. Dann steht lange nicht mehr in den Akten. Erst 1853 beschließt die Gemeindeversammlung einen Neubau. Trotz der Feuchtigkeit in diesem Gebiet, wird der Neubau an die gleiche Stelle gesetzt. Das Gebäude steht jetzt mit der Traufseite nach Norden und hat wieder nur eine Schulstube. Die Scheune wird erst 1952 zu einem 2. Klassenraum umgebaut. Die eindringende Feuchtigkeit bekam man erst 1959 mit dem Bau einer Entwässerungsanlage in den Griff. Nach dem Neubau der jetzigen Grundschule wurde das Gebäude verkauft. Seitdem wird es von Professor Ullrich bewohnt, der als Bildhauer tätig ist. Seine Frau ist als Malerin bekannt.


Die ehemalige Molkerei
Große Seite 25 (Alte Hausnummer 118)

Dinklarer Bauern gründeten eine Molkereigenossenschaft. Sie wurde auf dem Gartengrundstück von Heinrich Vollmer errichtet und von dem Pächter Joller bewirtschaftet. Er arbeitet mit 1 bzw. 2 Gehilfen, die jedoch von auswärts kamen. Der Betrieb wurde laufend modernisiert und mit Anbauten versehen. Dort wurden Schweine gehalten und mit der anfallenden Molke gefüttert. Der letzte Pächter war Herr Pfändler aus Schulenburg. Die Molkerei musste 1939 auf Geheiß der Regierung schließen. Herr Pfändler richtete in der Thiestraße ein Milchgeschäft ein. Es wurde später als Kolonialwarenladen von Familie Schrader bis 1977 weitergeführt. Die Heimatstube Dinklar besitzt noch zahlreiche Akten, die über die Molkerei Auskunft geben. Der heutige Besitzer ist die Tischlerei Wilhelm Schulze. In den ehemaligen Ställen werden heute Kunststofffenster produziert. Als äußeres Zeichen der ehemaligen Nutzung, ist oben an der Gebäudefront ein Kuhkopf angebracht, der 2015 restauriert wurde.


Das Kriegerdenkmal
Thiestraße/Stephanusweg

Die Idee für ein Kriegerdenkmal wurde 1920 geboren. Die Finanzierung sollte aus freiwilligen Gaben erfolgen. Für die Durchführung des Vorhabens wurde ein Komitee gegründet. Für das Denkmal wurde „beim Kloster“ (ehemaliger Kindergarten der Vinzentinerinnen) eine Buche gefällt. Die Kosten für die Umfriedung und die Platte unter dem Denkmal übernahm die Gemeinde. Die 4 Linden wurden 1922 gepflanzt. Lange Jahre diente das Denkmal als Treffpunkt der Dinklarer Jugend.


Marienkapelle
Am Kemmer Berg

Diese kleine Kapelle wurde 1967 anlässlich der großen 600-Jahr- Gedenkfeier der Schlacht bei Dinklar errichtet und durch Bischof Heinrich Marie Jansen eingeweiht. Zwischenzeitlich wurde die Muttergottesstatue auf Kosten der Kolpingfamilie Dinklar neu gestrichen und mit einer Glasscheibe vor dem Wetter geschützt.
Alljährlich wird an diesem Ort eine Maiandacht gefeiert.


Die Motte

Der Begriff „Motte“ bezeichnet eine kleine Schutzburg in der Ebene. Viele solche Bauwerke entstanden im 11./12.Jahrhundert von den Niederlanden bis Polen als Schutzbauten des niederen Adels. Auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel wurde ein turmähnliches Haus errichtet. Es war von Palisaden und einem Wassergraben umgeben. Die Landesdenkmalpflege bestätigte vor wenigen Jahren unsere Vermutung, dass der Rodelhügel der der Dinklarer Kinder eine Motte war. Der Graben ist bei entsprechendem Lichteinfall noch zu erkennen und wurde durch Messungen bewiesen. In dieser Zeit lebte in Dinklar ein Rittergeschlecht. Der letzte dieser Ritter war Cord von Dinklar, der als Marschall des Bischofs und verstarb 1390 ohne Nachkommen. Diesen Hügel sieht man nur in voller Größe, wenn man an der Südseite der Kirche die Klunkau auf dem Steg überquert und durch die dortige Pforte das Grundstück des ehemaligen Baulehofes betritt.

Milchbank (Kannenbock)
gegenüber Große Seite 18

Im April 2015: Vorgespräche zum Nachbau einer Milchbank

 Aus einer Idee wurde Wirklichkeit.

Franz Kracke, Godehard Kracke, Jaroslav Kaczynski und Werner Brandes wollten einen historischen Kannenbock nachbauen.
Am Samstag fasste man den Entschluss, es wird es soll es muss. Gedacht getan, getan gemacht: Am 23. Mai 2015 um 9 Uhr traf man sich. Das von Franz gespendete Eichenholz sollte nun unter Anleitung seines Bruders Godehard (gelernter Zimmermann) mit alten Werkzeugen zu einem Kannenbock verbaut werden. Für die Zapfverbindungen kamen Werkzeuge wie Stechbeitel, Klopfholz, Stichaxt, Gestellsäge, Zimmermannswinkel und Handschlangenbohrer zum Einsatz. Die Zapfverbindungen wurden mit handgefertigten Holznägeln gesichert. Die Arbeiten mit den genannten Werkzeugen waren nicht nur zeitaufwendig und schweißtreibend, sondern erforderten auch sehr viel handwerkliches Geschick. Nach der Lehrstunde durch den Profi Godehard müssen wir leider wahrheitshalber zugeben, dass auch moderne Holzbearbeitungsmaschinen wie z.B. Kreissäge, Kettensäge, Bandsäge, Bohrmaschine und Kettenstemmer zum Einsatz kamen. Unsere nachvollziehbare Ausrede: Die Arbeiten hätten sonst den zeitlichen Rahmen gesprengt.
Resümee: Die Laien und Helfershelfer konnten viel lernen, aber auch der Spaß beim Kannenbockbau kam nicht zu kurz.

Herzlichen Dank dem Sponsor, dem Handwerker, den Handlangern, den Helfershelfern und den Männern im Hintergrund.



An einigen interessanten Orten unseres Ortes wurden Schilder mit QR-Codes angebracht. Diese QR-Codes können mit einem Smartphone und einer entsprechenden Lesesoftware eingelesen werden. Der nun dekodierte QR-Code gibt jetzt einige Infos zum jeweiligen Standort auf dem Display des Handys an. Ebenfalls wird für weitergehende Informationen auch ein Link zur Homepage des Heimatvereins angeboten.


POI in Dinklar